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Hoffnung Blaue Seiten

Eine schwule Erzählung

©2013 0 Seiten

Zusammenfassung

Er ist 53 und schwul. Seit Jahren leidet er an einer manischen Angst vor Unfällen und verlässt daher seine Wohnung nicht mehr. Als sein Geliebter durch einen tragischen Unfall stirbt, verliert er den letzten Menschen, der ihn besucht. Um an seiner Einsamkeit nicht zu verzweifeln, begibt er sich in die virtuelle Online-Welt von gayromeo, den „Blauen Seiten“, wo er Kontakt sucht, findet, wieder verliert – und am Ende eine Überraschung erlebt. Autor Jannis Plastargias, geboren am 6.7.1975 in Kehl, lebt in Frankfurt und ist freier Autor, Blogger und Diplom-Pädagoge. Unter schmerzwach.blogspot.de betreibt er einen erfolgreichen Blog und hat sich mit seinem Jugendroman „Plattenbaugefühle“ bereits einen Namen gemacht. Zurzeit arbeitet er unter anderem als „StadtteilHistoriker“ und engagiert sich in dem stadthistorischen Projekt „Rote Zelle Schwul“ in Frankfurt.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Impressum:

Lektorat: Susanne Schmitz

Copyright © 2013 TUBUK.digital

Ein Imprint der TUBUK GmbH

 

www.tubuk-digital.de

»Auf Gayromeo, von Schwulen mittlerweile als ›Die Blauen Seiten‹ bezeichnet, hat jeder volljährige Schwule, Bi oder Transgender die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Je aussagekräftiger, desto wirksamer.«

(http://www.freitag.de/alltag/1051-blog-glamourdick)

 

Menschen fragen immer nach dem »Warum« und dem »Wie alles begann …« Ich tat dies auch lange Zeit, und ich wage zu behaupten, dass damit mein Dilemma begann. Nicht etwa mit dem obligatorischen Trauma, das angeblich der Ursprung allen Übels sein müsste, das es aber nicht gibt, nicht in meinen Erinnerungen. Nein, diese vielen Fragen nach der Ursache waren das Fatale. Jedoch ist dies einerlei, denn die Antwort darauf ändert nichts an der Tatsache, nichts an dem Zustand, der so ein Leben wie meines nicht mehr lebenswert erscheinen lässt.

 

Ich versuche mich selbst zu riechen, doch es gelingt mir nicht. Nach meiner Wahrnehmung dufte ich, nach der anderer Menschen stinke ich eventuell, ich weiß es nicht. Viel zu lange habe ich keinen mehr gesehen, viel zu lange war ich damit beschäftigt, mich mit mir selbst zu beschäftigen: Zu versuchen mich zu riechen, meine Füße anzuschauen, wie sie scheinbar immer knorpeliger werden, meine Falten im Spiegel zu betrachten, wie sie sich immer weiter in mein Gesicht einkerben. Früher waren meine Stirnfalten dünne Striche, wenn ich die Stirn runzelte, nun sind da dicke wellige Linien, die mich alt erscheinen lassen – zumindest in meinen Augen, die womöglich zu kritisch sind, doch ich weiß nicht, wen ich fragen könnte, so wie ich es früher noch tun konnte.

 

Etwas hat sich in meinem Leben verändert, etwas Grundlegendes. Und das merke ich besonders, wenn ich in meinem Wohnzimmer auf der Couch sitze und das gegenüberliegende identische Sofa anschaue, das verwaist dasteht. Ich sitze hier jeden Tag, jeden verdammten Tag seit fünf Jahren, seitdem ich diese beiden Sofas bestellt habe, und vorher waren es zwei andere identische Couchen, die mein gemütliches Wohnzimmer zierten. Zehn Jahre lang, bis ich es satt hatte, sie tagtäglich zu sehen, so wie ich alles täglich sehe, ohne meine Augen mit dem Anblick anderer Dinge entspannen zu können. Ohne meinen Augen einen Urlaub vom Alltag, der seit etwa zwölf Jahren der gleiche ist, zu gönnen.

 

Selbstverständlich versuche ich alles, um meine Einrichtung für mich selbst abwechslungsreich zu gestalten. Das überzählige Zimmer, von dem ich zunächst nicht wusste, wie ich es nutzen sollte, habe ich in ein Lager verwandelt, in dem ganz verschiedene Gegenstände darauf warten, von mir gegen die aktuellen Lieblinge ausgetauscht zu werden. So habe ich nicht nur etwa neunzig verschiedene Gemälde und Bilder, die abwechselnd meine Wohn- bzw. Schlafzimmerwände zieren, sondern zum Beispiel auch ungefähr zwanzig verschiedene Tee-Services, die ich in meiner antiken Vitrine aus Walnussholz, auf die ich sehr stolz bin – ein Erbstück –, präsentieren kann, sicher vierzig oder mehr Vasen, die ich im Internet bestellt habe, in vielen verschiedenen Farben, die ich mit Blumen, die mir Fleurop bringt, bestücke. Den Nippes, den ich in den Jahren angesammelt habe, kann ich gar nicht aufzählen, ich habe eine wahre Sammlerleidenschaft entwickelt, aus Langeweile und fehlender Abwechslung, EBAY sei Dank.

 

Vielleicht begann alles ganz harmlos. Vage erinnere ich mich an Situationen, wie ein Schnappschuss, wie ein kleines Blitzlicht erscheint es mir heute. Bilder, in denen ich am Telefon stehe – damals noch mit Schnur –, in unbequemer Haltung, ich druckse herum, so wie ich das schon immer tat, wenn ich nicht weiter wusste, stammelnd, das Angebot ablehnend, das mir gemacht wurde. Mit in die Disco zu fahren vielleicht, oder an den Badesee, ohne zu wissen wieso, einfach weil die plötzliche Angst die Überhand gewann, eine irrationale, eine sehr brüchige, die im nächsten Moment bereits weg war, aber die dennoch stark nachwirkte, sodass ich nicht umhin konnte, NEIN zu sagen. Einfach nein, vielleicht weil ich eine kurze Vision davon hatte, wie ich sterbe, im Auto sitzend auf dem Weg zur Disco, zusammengequetscht in einem Auto mit Totalschaden, vielleicht auch von einem anderen Gefährt angefahren, von einem großen Bus, der mich niederstreckt, der mich platt und blutüberströmt auf der Straße liegen lässt, eine Menge kreischender Menschen um mich herum. Kleine Kinder, die brüllen, kleine Teenie-Mädchen, die herzzerreißend weinen, Frauen mit offenen Mündern, die diesen Anblick nicht fassen können. Vielleicht auch vor dem Club von einer Gang blutrünstiger Typen abgeschlachtet, weil ich etwas Falsches entgegnet habe, etwas, womit sie nicht umgehen konnten, etwas, das sie nicht hören wollten, egal, der Möglichkeiten gab es unendlich viele, die sich in diesen kleinen Schnappschüssen hätten offenbaren können.

 

Vielleicht begann dies alles so, vielleicht auch nicht. Fakt ist, dass es irgendwann eine Zeit in meinem Leben gab, in der diese Gedanken ihren Lauf nahmen: »Scheiße, was ist, wenn ich auf dem Weg von a nach b sterbe?«, »Was ist, wenn ich in der Disco einen Herzinfarkt bekomme?«, »Was, wenn ich das alles nicht mehr schaffe, die Schule, dieses Date, das Spiel, dieses Telefonat?«, »Was denken die anderen, wenn sie mich so leiden, versagen oder zusammenbrechen sehen?«. Es begannen diese unsäglichen Gedanken wie: Ich schaff das alles nicht mehr, ich halte das nicht mehr aus, ich muss hier raus, ich muss hier verdammtnochmalrausrausraus.

 

Es hat sich etwas verändert, ich habe es bereits erwähnt, etwas Grundlegendes sogar, etwas, das mich außer Tritt bringt, etwas, was mich verzweifeln lässt. Denn es ist etwas, womit niemand leicht zurande käme, niemand auf dieser Welt, obwohl ich natürlich gar nicht so viele Leute kenne, um das tatsächlich beurteilen zu können, aber es muss so sein. Diese Tatsache, dass nun auch der letzte Mensch, der Einlass in meine Wohnung erhalten hatte, einfach nicht mehr da ist, nicht mehr kommen wird, weil er nicht mehr kommen kann, nicht, weil er nicht will, sondern weil es einfach nicht möglich ist für ihn, das ist so schrecklich für mich, das ist so schwierig zu handhaben für mich, fast ein Ding der Unmöglichkeit. So wie es allerdings auch unmöglich ist, nach draußen zu gehen, Leute kennenzulernen, ein »normales« Leben zu führen, eines, wie es die anderen führen, eines, was den meisten Menschen lebenswert erscheint. Und nicht das Dahinvegetieren, zu dem ich verdammt bin, selbstverschuldet vielleicht, wer kann das schon wissen, schließlich kenne ich das WARUM meines Zustands ja nicht, vielleicht, weil es niemand wissen kann, vielleicht, weil es kein Warum gibt.

 

Als er das letzte Mal zu Besuch war, auf dem identischen Sofa – braunes Kunstleder, das zur Vitrine passt – wussten wir beide nicht, dass wir uns nie wieder sehen würden. Es war nicht absehbar, es war nicht erwartet, uns schien noch annähernd die Hälfte unseres Lebens vor uns zu liegen. So viel Zeit war bereits vergangen, in dieser unserer Beziehung zueinander, etwas wie eine Sandkastenliebe – wir kannten uns schon im Kindergarten, waren Nachbarskinder –, nur sehr viel komplizierter. Und es hätte jahrelang so weitergehen können, so hatten wir das geplant, wir hatten Absprachen, wir hatten uns in unserer Kompliziertheit sehr gut eingerichtet, niemand wusste von unserer Verbindung, und das war gut so, vor allem für ihn, der in einer festen Partnerschaft mit einer Frau lebte. Aber auch gut für mich, weil ich deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte, eine Last, an der ich zu schwer getragen hätte, wenn es sie denn gegeben hätte, eine Last, die mir nicht aufgebürdet werden dürfte, bei all diesen Ängsten, die so schwer auf mich drücken, die mein Leben behindern, die mein Leben zur Farce werden lassen, die sich kein Mensch so recht vorstellen kann, nicht einmal er, der mein Leben auf seine Weise mit mir geteilt hatte.

 

Die Blauen Seiten also, so genannt wegen ihres Layouts, dem markanten eingängigen Blau, das die Seiten ziert, und die eine solch große Bewandtnis haben im Leben homosexueller Männer. Was jedem anderen unglaublich erscheinen mag, der diese Internet-Plattform nicht kennt – lange Zeit gehörte auch ich dazu, ich hatte dort kein Profil, ich wusste noch nicht, dass es so etwas gibt. Von dem die Mitglieder sagen, es sei wie ein »schwules Einwohnermeldeamt«, weil es angeblich alle mit dieser Veranlagung nutzen, und nach den ersten Informationen, die ich noch vor kurzer Zeit von ihm, meinem letzten Freund, erhalten habe, kann ich erst einmal die Sehnsüchte, die mit diesem Chatroom verbunden sind, verstehen, nachvollziehen. Die Ängste, die Wünsche, die Hoffnungen, die Freuden und die Laster, die Dinge also, die einen stundenlang in diese Sphären abtauchen, die Welt um sich herum vergessen lassen, den traurigen Alltag, den man so oder so alleine bestreiten muss, auch wenn man nicht so isoliert lebt wie ich das tue.

 

Es dauert ein bisschen, bis ich mich an diese Art der Kommunikation gewöhnen kann, an die aggressive Art dieser Schwulen, die sich auf diesen Blauen Seiten tummeln, an ihre demonstrativ offensiv gewählten Namen, »Los Rammlos«, »Rosablasehase«, »Stehaufältere«, »Poglanz« oder »fesselfun«, der übrigens »coole Prolls und Fesslfans für Fun« sucht, was immer das heißen mag. Andere halten Ausschau nach »Only muscular and athletic guys!!!«, andere warnen: »no pic = no answer, keine tunten, kinder, opas KEINE UNTERWÄSCHESCHNÜFFLER, TG-Angebote und sonstige Spinner.« Andere annoncieren: »Nette junx bitte melden – cooles date gesucht … ach, und noch was: Sex ohne Knutschen ist wie Atmen ohne Luft …« Wieder andere preisen an: »Ficken = Du + Ich! So einfach ist die Rechnung«, »Pissloch6« ist eine »geile Sau und offen für dreckige Vorschläge«, ein anderer ist besonders lustig und erfindet folgenden Spruch: »Suchst du noch oder fickst du schon?« und einer sucht einen »reifen Daddy für Sex, bin passiv und liebe es richtig genommen zu werden!!!«, womit wohl Männer in meinem Alter angesprochen werden sollen. Deswegen schaue ich mir das Profil des jungen Mannes näher an, der sich »seeking4daddy« nennt, 25 Jahre alt ist, 183 cm groß und 81 Kg schwer, athletisch, Europäer, er hat mittellange, schwarze Haare, braune Augen, bisexuell ist er und hat einen unbeschnittenen Penis in M-Größe, was auch immer das bedeuten mag, und Daddys ab 40 können gerne neue »pics« von seinem »Schwanz«, allerdings keine »face-pics« erhalten, schreibt er in seinem Profil, von dem man meiner Meinung nach viel zu viel erfährt.

 

Ich bin nun 53 Jahre alt oder jung, je nachdem, wie man es sehen möchte. In meiner Welt bin ich nicht alt, eher fühle ich mich wie ein schutzloses Kind, das nicht erwachsen werden möchte, auch nicht nach all diesen vielen Jahren, bedingt selbstverständlich durch diese Ängste, diese schreckliche psychische Störung. Ich sehe für mein Alter wohl noch ganz gut aus, obwohl ich außer ein paar Liegestützen und ein wenig Hanteltraining keinen Sport treibe. Wie denn auch, da müsste ich ja vor meine Tür gehen. Oft habe ich mir überlegt, mir einen Cross-Trainer für zuhause anzuschaffen, doch aus ästhetischen Gründen ließ ich es bisher immer sein, so ein Gerät passt so wenig zu meiner geschmackvollen, antiken Einrichtung.

 

Diese Blauen Seiten überfordern mich, diese vielen Menschen, deren Profile ich anschaue, die vielen Bilder, teilweise nur die Geschlechtsteile, oft aber aufwändige, wahrscheinlich von einem professionellen Fotografen, gemachte Fotos, die den »Marktwert« erhöhen sollen. Auch in der Liebe leben wir in einer Leistungsgesellschaft. All die Daten, Körpergrößen, Augen- und Haarfarben, all die äußeren Merkmale, die einen Menschen oberflächlich von anderen unterscheiden, aber auch Charaktereigenschaften, Vorlieben, insbesondere sexueller Art. All die Texte, in denen sich Männer ihre Wünsche und Hoffnungen von der Seele reden, die sich wie Szenen aus kitschigen Filmen anhören: »Ich möchte mit dir händchenhaltend gen Sonnenuntergang laufen, unter unseren Füßen rieselt der Sand, das Meer rauscht, ein Hund wuselt um uns herum und wir lächeln glücklich um die Wette …«, »Meine Sorgen möchte ich in deiner Anwesenheit vergessen, mich an dich schmiegen, romantische alte Filme anschauen, dabei ganz viel Eis essen, es am besten von dir abschlecken …«, »Möchte Sonntagvormittage mit dir im Bett verbringen, zuerst unser leckeres Frühstück vernaschen und dann dich …«. All die heischenden, für die eigene Person werbenden Statusmeldungen wie »Ich weiß, was Du brauchst, bei mir sollst du es gut haben – ist er zu groß, bist Du zu klein«, was auch immer diese Zusammenstellung an Logik bieten mag, oder noch versauter: »Wer will mir die Eier lang ziehen und den Arsch aufreißen? Sklavensau braucht mal wieder Züchtigung (cbt/ff/bondage und andere Gemeinheiten)« – alles Abkürzungen und Praktiken, die mir so gar nichts sagen bzw. nicht zusagen.

 

Diese Blauen Seiten überfordern mich, weil plötzlich so viele verschiedene Nachrichten auf einmal eintreffen, weil ich »angechattet« werde, mich gezwungen fühle, zu antworten. Besonders hartnäckig ist dabei »Filigranlover«, der in meinem Alter ist und ebenso wenig Fotos von sich eingestellt hat. Es befalle ihn Angst, wenn er sich vorstelle, dass Nachbarn ihn hier sehen könnten und sich daraufhin weniger distanziert ihm gegenüber verhielten, mit dem sicheren Wissen, einen »Gleichgesinnten« in der Nachbarschaft zu haben, allerdings seine dringend benötigte Anonymität missachtend, ihm wissende, wohlmeinende Blicke zuwerfend, vor denen er sich ekelte. Er habe Angst, dass ihm nachgestellt werde, nicht weil er so attraktiv sei, sondern weil kleine schwule Jungs, die ihn hier sähen, auf die Idee kommen könnten, mit ihm leicht ihr Taschengeld aufzubessern. Eine Sorge, die meines Erachtens in der Regel eher die Gegenseite hat, wenn man den Texten in den Profilen von jungen Männern Glauben schenkt.

 

Filigranlover möchte wissen, ob ich Single bin, und nachdem ich ihm erzähle, dass mein letzter Freund verstorben sei, möchte er unbedingt wissen, woran, warum, wie lange das her sei, ob ich darüber hinweg gekommen sei, wie lange wir denn ein Paar gewesen seien – all die Fragen also, die man in so einer Situation stellt. Nicht anders als bei einem ersten Date, vermute ich, denn mein letztes Date war in einer fernen Zeit, in der man so etwas nicht direkt angesprochen hätte, in der man sehr viel verblümter von solchen Dingen sprach, wenn überhaupt. Denn die wenigsten offenbarten sich damals, oft wussten nicht einmal die besten Freunde von dieser Veranlagung, geschweige denn die Familie, es war eine andere Zeit. Eine Zeit, in der Homosexualität in der Öffentlichkeit, weder medial noch auf der Straße vorkam, und falls doch, ein Riesenaufschrei darauf folgte, eine soziale Ächtung, ein sozialer Tod gar.

 

Vielleicht hätte ich darauf vorbereitet sein können, auch meine Mutter, die im nun überzähligen, aber sinnvoll genutzten, Zimmer gelebt hatte, war überraschend verstorben. Sie wollte einkaufen gehen, nur kurz das Nötigste besorgen, so drückte sie sich aus, und dann kehrte sie nie wieder zurück in unsere gemeinsame Wohnung. Sie ließ mich hilflos zurück, alleine mit meinen Bedürfnissen, die ich oft nicht selbständig stillen konnte. Ich musste nun eine Lösung dafür finden, dass für mich eingekauft wurde, allerdings nicht von ihm, das wäre mir unangenehm gewesen, er war mein Geliebter, ich wollte das bisschen Urlaub, das mir sonst ja nicht vergönnt war, mit ihm erleben, Urlaub vom Alltag. Da wollte ich ihn nicht mit Einkaufszetteln belästigen, nicht mit Aufträgen, die er für mich bitte erledigen sollte, und schon gar nicht bei einem dieser Einkäufe für mich genauso verunfallen wie meine Mutter, die von einem Auto erfasst wurde. Etwas, was meine Ängste selbstverständlich nur noch vergrößerte, gerade zu einem Zeitpunkt, als ich mich schon fast bereit wähnte, wieder aus der Wohnung zu gehen.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2013
ISBN (eBook)
9783955950002
ISBN (Paperback)
9783955950033
DOI
10.3239/9783955950002
Dateigröße
319 KB
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2013 (Januar)
Schlagworte
Gay Romeo Blaue Seiten Erzählung schwul TUBUK.digital
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